FUNKTIONALES WAHRZEICHEN

Die Jan Schaeferbrug verbindet bereits seit 2001 die Java-Insel im Amsterdamer Osthafen mit dem Festland. Während sich dieses Quartier seitdem stürmisch entwickelte, nagte an der Brückenbeleuchtung der Zahn der Zeit. Jetzt bekam sie ein Relighting – mit maßgeschneiderter LED-Technik von WE-EF.

Die nach dem Amsterdamer Politiker Jan Schaefer benannte Brücke wirkt nach wie vor modern: Flach geduckt spannt sich die kantige Stahlkonstruktion 230 Meter weit über den Ijhaven, grazile Rohrstützen tragen die separat geführten Spuren für Autos, Radfahrer und Fußgänger. Doch nach 20 Jahren war die Beleuchtungsanlage am Ende ihrer Lebensdauer angelangt, die konventionellen Lichtquellen verursachten wachsenden Wartungsaufwand. Daher beauftragte die Stadt Amsterdam den Lichtplaner Hugo Hendrickx damit, die Anlage auf energieeffiziente LED-Technik umzustellen. Hendrickx ist mit dem Projekt bestens vertraut, denn er arbeitete in der Bürogemeinschaft Lichtontwerpers.nl eng mit Kees van de Lagemaat zusammen, der das ursprüngliche Lichtkonzept entwickelte.

Funktional und inszenierend

Der originale Lichtentwurf berücksichtigte nicht nur funktionale Aspekte wie die Verkehrssicherheit. Er setzte die Brücke durch eine zusätzliche Anstrahlung der Unterseite und farbige Akzente als Landmarke in Szene. Um die flach gestreckte Silhouette zu betonen, war die Beleuchtung nicht an Masten, sondern im Boden, in den Brüstungen sowie in speziellen Einbaugehäusen am Fahrbahnrand installiert. Diese Einbauorte sollten mit passenden neuen Leuchten weiter genutzt werden. Hier konnte WE-EF sowohl mit Kompetenz in Sachen LED-Licht im Stadtraum als auch mit Flexibilität bei der Umsetzung von Sonderkonstruktionen punkten. Die neue Beleuchtung erfüllt alle Anforderungen der Auftraggeber: Hohe Beleuchtungsqualität, Wartungsfreiheit und Energieeffizienz für langfristig niedrige Betriebskosten.

Kontrastierende Lichtfarben

Die Unterseite der Brücke wird jetzt mit insgesamt 48 ETC140-GB Bodeneinbauleuchten mit kardanisch gelagerten, mediumstrahlenden Optiken angestrahlt. Sie sind jeweils an den Füßen der Rundstützen in den Brückenpfeilern installiert, ihr neutralweißes Licht (4000 K) unterstreicht den technoiden Charakter der Konstruktion. Je vier FLC230 Scheinwerfer mit blauen LEDs und Wallwash-Optiken markieren die Brückenköpfe. Zur Ausleuchtung der Autofahrbahn dienen über 60 modifizierte FLC230 Scheinwerfer mit asymmetrisch flutender Wallwash-Optik und LED mit 4000 K Farbtemperatur, montiert in den vorhandenen, mit einem Blendschutzraster versehenen Gehäusen am Fahrbahnrand. Damit kontrastieren über 100 kardanisch aufgehängte Bodeneinbauleuchten auf Basis des Typs ETC330-GB mit 3000 K Farbtemperatur. Installiert entlang der Fuß- und Radwege nutzen sie die stählernen Bordwände als Sekundärreflektoren. Zur Beleuchtung der unterhalb der Brücke verlaufenden Kais sind außerdem Deckeneinbauleuchten DOC120 mit 3000 K Farbtemperatur in der Brückenunterseite montiert.

Effizient und ästhetisch

Die neue Beleuchtung präsentiert die Jan Schaeferbrug bei Dunkelheit noch beeindruckender, klarer und differenzierter als zur Eröffnung vor zwei Jahrzehnten – bei rund 75 Prozent weniger Energieverbrauch. In Partnerschaft mit WE-EF ließ sich das Relighting zügig und ohne Kompromisse bei Produkt- oder Lichtqualität umsetzen, denn selbstverständlich sind projektspezifisch modifizierte Leuchten von WE-EF ebenso sorgfältig produziert, getestet und dauerhaft gegen Witterungseinflüsse geschützt wie die Serienmodelle. „Jetzt leuchtet die Brücke wieder so, wie es vor 20 Jahren gemeint war,“ schwärmt Hugo Hendrickx: „Die Rhythmik der Beleuchtung ist wiederhergestellt, die Lichtfarb-Kontraste stimmen – so trägt die Brücke zu einem nächtlichen Auftritt der Stadt Amsterdam bei, der beeindruckend und einladend zugleich wirkt.“

Fertigstellung: 2020
Architekt: Ton Venhoeven, VenhoevenCS, Amsterdam
Lichtplaner: Lichtontwerpers.nl, Kees van de Lagemaat, Hugo Hendrickx
Installateur Speer Infra B.V.