EPDS (ENVIRONMENTAL PRODUCT DECLARATION) BEI WE-EF: EIN WICHTIGER SCHRITT IN RICHTUNG NACHHALTIGES LICHT
Wie kann die Beleuchtung im Außen- und Stadtraum nachhaltiger werden? Dabei spielen viele Faktoren zusammen: Lichtkonzepte, die Rücksicht auf Natur und Lebensräume nehmen, sind ebenso wichtig wie ressourcenschonend konstruierte Leuchten. Hier übernimmt WE-EF als Hersteller Verantwortung, analysiert den Umwelteinfluss seiner Produkte über den gesamten Lebenszyklus und publiziert die Ergebnisse in Form von EPDs, normgerechten Umweltproduktdeklarationen.
Die Analyse der Produktlebenszyklen – im internationalen Sprachgebrauch Life Cycle Assessment (LCA) – ist ein wichtiges Element im Rahmen einer übergreifenden Nachhaltigkeits-Strategie. „Nachhaltigkeit gehört in der ganzen Fagerhult-Gruppe zur Corporate Mission“, erklärt WE-EF Geschäftsführer Mario Dreismann: „Für uns bedeutet das zum Beispiel, dass unsere Produkte nicht nur äußerst energieeffizient sind, sondern auch langlebig – mit Investitionszyklen von bis zu drei Jahrzehnten. Die Materialien lassen sich recyceln, die Leuchten sind wartungsfreundlich und modular aufgebaut, es sind keine Wegwerfprodukte.“ Diesen hohen Anspruch macht WE-EF mit der LCA und den daraus abgeleiteten EPDs messbar und transparent, und zwar bereits seit 2014. Für 2021 erscheinen jetzt aktualisierte EPDs für fünf Leuchtenserien aus dem Anwendungsbereich Straßen und Plätze, die den neuesten Entwicklungsstand dieser Produkte berücksichtigen und weitere fünf Jahre gültig bleiben.
Was sind EPDs – und was bringen sie?
EPDs sind produktspezifische Datenblätter, die nachprüfbare, vergleichbare Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produkts enthalten. Sie dokumentieren den Umwelteinfluss eines Produkts nicht nur für die Zeit, in der es genutzt wird, sondern über den gesamten Produktlebenszyklus von der Rohstoffgewinnung über Installation und Betrieb bis zum Recycling. Die EPDs von WE-EF stellen gemäß den internationalen ISO 14025 und EN 15804 Normen eine ausführliche Dokumentation zum ökologischen Fußabdruck der Außenleuchten über alle Phasen ihres Lebenszyklus hinweg dar. Aktuell arbeitet WE-EF dafür mit unabhängigen Experten für Life Cycle Assessments wie Thinkstep (www.thinkstep-anz.com) und Plattformen wie The International EPD® System (www.environdec.com) zusammen. Zu den untersuchten Einflusskategorien gehören Aspekte wie Versauerungspotenzial, Eutrophierungspotenzial, Treibhaus-Potenzial, Ozonschicht-Abbaupotenzial, Sommersmog-Schöpfungspotenzial, Erschöpfung nicht-energetischer Ressourcen und Erschöpfung fossiler, nicht erneuerbarer Energieträger.
Die Arbeit mit EPDs und den darin dokumentierten Produkt-Ökobilanzen hat für den Hersteller ebenso Vorteile wie für Planer, Kunden und Anwender: Zunächst schafft die Analyse eine solide quantitative Datenbasis über die Umweltauswirkungen der gesamten Wertschöpfungskette eines Produkts. Auf dieser Basis lassen sich „Umwelt-Hotspots“ identifizieren: Phasen im Produktlebenszyklus, die besonders viel Potenzial für mehr Nachhaltigkeit bieten. Alternative Produkte, Bauteile oder Prozessschritte lassen sich in ihren Umweltauswirkungen gegenüberstellen, die normierte Form der EPDs ermöglicht den direkten Vergleich von Produkten innerhalb des Programms eines Herstellers oder auch mit Wettbewerbern. „Wir gehen davon aus, dass die Messung und Bewertung der Energie- und Umweltauswirkungen von Produkten schon in wenigen Jahren in vielen Ländern obligatorisch sein wird“, schätzt WE-EF Sustainability Officer Jochen Engmann.
Die Summe der richtigen Entscheidungen
Das Life Cycle Assessment liefert viele Erkenntnisse, die zukünftige Produktentwicklungen von WE-EF beeinflussen und das Augenmerk auf kritische Bauteile oder Produktionsprozesse der Leuchten richten. Wie bei langlebigen elektrischen Geräten nicht anders zu erwarten, wird zum Beispiel der CO2-Fußabdruck vor allem vom Energieverbrauch im Betrieb bestimmt – und damit auch vom jeweils eingesetzten Energiemix. Ein wichtiges Argument, um Anwender vom Einsatz regenerativer Energie für die Beleuchtung zu überzeugen. Wenn zukünftig immer mehr Strom aus regenerativen Quellen stammt und gleichzeitig die Leuchten immer effizienter werden, gewinnen allerdings automatisch Herstellung und Entsorgung im Produktlebenszyklus an Bedeutung. Ergebnisse des LCA in der Herstellungsphase waren zum Beispiel, dass sich die energieintensive Oberflächenbehandlung relativ stark auf den Treibhauseffekt auswirkt, während Prozesse in der Elektronik-Produktion kritisch für den Ozon-Abbau sein können. Grundsätzlich schlägt sich das Gewicht eines Produkts stark in seiner Ökobilanz nieder. Auch Effekte wie der Ressourcenbedarf der Installation zum Beispiel an Kupferkabeln fließen in die LCA ein, genauso wie der große positive Beitrag eines konsequenten Recyclings von Aluminiumgehäusen am Ende der Produktlebensdauer.
Damit erscheinen LCA und EPDs nicht nur als Reaktion auf entsprechende Anforderungen zum Beispiel bei öffentlichen Ausschreibungen, sondern als ausgesprochen hilfreiche Werkzeuge auf dem Weg zu nachhaltigeren Leuchten und Beleuchtungskonzepten. Sie ermöglichen es Anwendern, sich im konkreten Fall für die nachhaltigere Lösung zu entscheiden oder in bestimmten Projekten auch eine CO2-Kompensation zwischen Hersteller und Endkunde zu erzielen. WE-EF als Hersteller kann mit Hilfe der LCA das in Sachen Nachhaltigkeit bisher Erreichte dokumentieren und darüber hinaus Design, Konstruktion und Produktionsprozesse der Leuchten gezielt immer weiter verbessern – im Interesse unseres Planeten und all seiner Bewohner.