70 JAHRE WE-EF Geschichte

Seit der Gründung im Jahr 1950 hat sich WE-EF vom Elektro-Installationsbetrieb zum weltweit agierenden Leuchtenhersteller entwickelt. WE-EF steht für hochwertige Außenleuchten, eigenständig im Design und innovativ in der Technik. Und mehr denn je liegt der Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit.

Ein Licht geht auf

1950: Ein junger Mann macht den Abschluss als Elektromeister und gründet mit Unterstützung seiner Ehefrau Gisela einen Elektro- Installationsbetrieb in Bispingen. Sein Name: Wolfgang Fritzsche.

Er ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sich aus seinen Initialen ‘W’ und ‘F’ einmal eine weltweit renommierte Marke entwickeln wird. Aber sein Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, der feste Glaube daran, dass man alles schaffen kann, wenn man nur will und hart dafür arbeitet, lassen ihn mutig die ersten Schritte als Unternehmer gehen.

Als Elektroinstallateur installiert er auf Höfen und in den Gemeinden in der nahen Umgebung Bispingens vermehrt Leuchten bekannter Hersteller. Er erkennt das Potenzial und ist sich sicher, was andere können, kann ich auch.

“Warum keine eigenen Leuchten produzieren?” Aus der Idee wird schon wenige Jahre später Realität: mit Leuchten unter dem Zeichen ‘WE-EF’.

Von Anfang an gehören Wachstum und das Teilen von Wissen zu den Unternehmensprinzipien: Im Interesse der Kunden, aber auch aus sozialer Verantwortung. Seit 1955 bildet die Firma aus, seitdem haben etwa 165 Auszubildende ihre Berufsausbildung bei WE-EF erfolgreich abgeschlossen.

Viele Mitarbeiter werden lange bleiben. 15-, 25- und 40-jährige Betriebszugehörigkeiten sind bei WE-EF auch heute nicht ungewöhnlich.

Aus den Startlöchern

Von Beginn an bestimmen vier Säulen die Entwicklung von urbanem Licht bei WE-EF: innovative Technik, vorbildliches Design, höchste Materialqualität und kompromisslose Kundenorientierung.

1960 wird eine Aluminium-Sandguss-Gießerei aufgebaut. Die Umstellung auf Aluminium-Kokillenguss erfolgt bereits Mitte der 60er Jahre. 1972 nimmt WE-EF die ersten Aluminium-Druckgussmaschinen in Betrieb. Parallel dazu entstehen der zugehörige Werkzeugbau und eine Werkzeugkonstruktion.

Bis heute produziert WE-EF den größten Teil aller benötigten Aluminium-Leuchtengehäuse selbst, in einer der drei eigenen Aluminium-Gießereien in Deutschland und Thailand.

Das Werkzeugbau-Know-how bleibt ebenfalls im Haus: Formen für Aluminium-Kokillenguss oder -Druckguss, aber auch Spritzgusswerkzeuge für Komponenten aus Kunststoff entwickelt und fertigt WE-EF nach wie vor selbst – bis hin zu den hochkomplexen Spritzgusswerkzeugen für ausnahmslos alle aktuell bei WE-EF eingesetzten optischen Linsensysteme.

In dieser Dekade erscheint der erste Katalog, dem noch viele folgen sollen. Solide wie die Entwicklungen von WE-EF, wird er am Anfang überaus bescheiden im Format DIN A5 gedruckt. Im Laufe der 70er Jahre wird sein stetig steigender Umfang zur Metapher für das Wachstum des Unternehmens, das Format macht den Sprung auf das aktuelle DIN A4.

Trotz der wachsenden Anzahl von Serienprodukten hat WE-EF damals wie heute den Anspruch, Kundenwünsche nach Modifikationen einfach und kompetent erfüllen zu können. Von Anfang an durchdachte Konstruktionen machen es möglich.

Die Wissenschaft von der Leuchte und vom Licht

Die Ölkrise von 1973 prägt die Dekade, kein einfaches Umfeld für die Wirtschaft. Doch für WE-EF sind die 70er eine Wachstumsphase, insbesondere auch dank des steigenden Exports in viele Länder des Mittleren Ostens.

Urbanes Licht ist keine Sache für Bastler. 1975 richtet WE-EF ein lichttechnisches Labor und ein Prüflabor ein, um mit Kreativität und technischer Expertise den Fortschritt zu fördern und einen eigenen Beitrag zur weltweiten Entwicklung in Sachen Licht zu leisten.

Heute ist das Labor akkreditiert und WE-EF macht nahezu alle zur Zertifizierung von Leuchten notwendigen Tests im Haus.

Das gilt für Lichtmessungen genauso wie für Wärme-, Schlagfestigkeits-, Staub- und Wassertests und andere mehr.

Eine neue Generation

Thomas und Stephan Fritzsche treten zeitlich versetzt in das Unternehmen ihres Vaters ein. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird präzisiert.

Ästhetische und funktionale Ansprüche von Lichtdesignern, Architekten und Ingenieuren, inklusive des dazu gehörenden Service einschließlich Beratung und Schulung, treten noch mehr in den Vordergrund.

Die Anzahl der Referenzprojekte wächst, die Projekte werden spektakulärer und komplexer. Ein Prinzip bleibt jedoch unangetastet: Jedem Auftrag wird die gleiche Aufmerksamkeit zuteil; egal wie groß oder wie klein, alle sind gleich wichtig. WE-EF definiert die Formgebung für sich zu einem zentralen Unternehmenswert – gleichberechtigt neben Technik und Funktion. Von der Stange kommt immer weniger, Modularität als Prinzip wird fest im Entwurfsprozess verankert.

Ab Mitte der 80er Jahre zeigt sich an den Produkten von WE-EF zunehmend eine Formensprache und Denkweise, die an die Lehre von Bauhaus und HfG Ulm anknüpft: Funktionsorientiertes, schlichtes Design, das industrielle Fertigung, Handwerkskunst und technischen Fortschritt verschmelzen lässt.

Dank dieses Ansatzes behalten Leuchten von WE-EF während der gesamten Lebensdauer ihre ästhetische und funktionale Gültigkeit. Ihr Design wirkt frisch und zeitlos im öffentlichen Raum, auf Straßen, Wegen und Plätzen, weil die Entwürfe schon vor der Realisierung systematisch zu Ende gedacht werden.

1982 gründet WE-EF die Niederlassung in Thailand als Nachfolger des asiatischen Regionalbüros mit dem Ziel, WE-EF Produkte für den asiatisch-pazifischen Raum und Australien/Neuseeland “vor Ort” zu produzieren. Heute arbeiten circa 145 Mitarbeiter für WE-EF in Thailand.

Nach und nach ersetzen Faxgeräte und Computer den Fernschreiber und die Schreibmaschine. Bis zum ersten ERP-System für die computergestützte Produktionsplanung werden aber noch Jahre vergehen.

Lichtspezifische Software ist in dieser Dekade noch rar und zu teuer für WE- EF. Die Ingenieure machen aus der Not eine Tugend und entwickeln ganz nebenbei eigene Software zur statischen Berechnung von Lichtmasten nach EN40 sowie ein Lichtberechnungsprogramm zur Planung von Lichtprojekten. Beide leisten viele Jahre gute Dienste.

Internationale Gründerjahre

Zu Beginn der 90er zieht sich der Gründer Wolfgang Fritzsche schrittweise aus dem aktiven Tagesgeschäft zurück. Er bleibt dem Unternehmen aber noch lange als Chairman und wichtiger Ratgeber erhalten. Thomas und Stephan Fritzsche werden Mitgesellschafter des Unternehmens.

WE-EF wächst weiter und parallel zu Bispingen in Niedersachsen entsteht 1994 in Neuendorf im Sande in Brandenburg eine zweite deutsche Produktionsstätte. Jetzt ist endlich der Platz da, der in Bispingen so knapp war. Auf 70.000 m2 Grundstücksfläche kann man wachsen. In der Folge werden zunächst die Mastenfertigung, die zugehörige Pulverbeschichtung und dann die gesamte Blechbearbeitung verlegt. In Bispingen geht kein Arbeitsplatz verloren, in Neuendorf im Sande werden neue geschaffen. Das Wachstum macht es möglich.

WE-EF LUMIERE stellt 1994 das Licht an, eine französische Niederlassung wird gegründet. Man startet in Straßburg, später erfolgt der Umzug nach Lyon. Heute ist Frankreich nicht nur der weltweit erfolgreichste Exportmarkt, sondern auch der größte nationale Markt für WE-EF. Chapeau, eine einzigartige Erfolgsgeschichte.

Ebenfalls 1994 wird WE-EF LIGHTING in Australien gegründet. Standort in “Down Under” ist Melbourne im Bundesstaat Victoria. WE-EF Australien deckt nun den gesamten Kontinent Australien und Ozeanien ab.

Die Olympischen Spiele 2000 in Sydney werden zum Show Case für WE-EF. Viele Bauten und Anlagen der ersten grünen Olympischen Spiele beleuchtet WE-EF mit nachhaltigen Konzepten.

Die Marke hat sich nach nur sechs Jahren einen festen Platz im Bild der Metropolen Australiens erobert.

1994 stellt WE-EF von der bis dahin angewandten Nasslackierung auf die umweltschonendere Pulverbeschichtung um. Ein Jahr später werden die ersten CNC-Fräsmaschinen in der Fertigung in Betrieb genommen.

1995 Auszeichnung mit dem iF Product Design Award für die erste gemeinsam von WE-EF Deutschland und WE-EF Thailand entwickelte Leuchte.

Die Konstruktionsabteilungen in Deutschland und Thailand stellen 1996 konsequent und innerhalb kürzester Zeit auf 3D CAD Technik um. Nur wenige Jahre später sind Leuchten-Konstruktion, Werkzeug-Konstruktion und Werkzeugbau lückenlos digital vernetzt.

Seit Ende der 60er Jahre stellt WE-EF regelmäßig auf der Weltlichtschau in Hannover aus, damals die größte Lichtmesse der Welt. 2000 findet die erste Light + Building in Frankfurt am Main statt. Sie löst Hannover als führenden internationalen Branchentreff ab – und natürlich ist WE-EF bis heute dabei.

Zuverlässigkeit mit Brief und Siegel garantiert seit 1998 ein lückenloses Qualitätsmanagement gemäß ISO 9001, das alle Unternehmensprozesse auf Basis nationaler und internationaler Normen überwacht und bewertet. Dazu gehören auch Bereiche wie Schulung, Weiterbildung, Motivation und Umweltschutz.

Ein neues Jahrtausend beginnt

Im Jahr 2000 überquert WE-EF den Nordatlantik: Eine nordamerikanische Niederlassung, WE-EF LIGHTING, wird gegründet. Standort ist Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Das Land ist groß, genauso wie die Herausforderungen, ein langer Atem ist gefragt. Heute ist man froh und stolz, dass man an seine Ziele geglaubt und daran festgehalten hat. Amerika bietet große Chancen, nicht nur, aber auch, für WE-EF.

2006 beginnt für WE-EF eine neue technologische Zeitrechnung. Frühzeitig erkennt man das Potenzial von Light Emitting Diodes (LEDs) für die Außenbeleuchtung.

Schon 2008 präsentiert WE-EF auf der Light + Building die erste sogenannte ‘Butterfly’-Linse für LED-Straßenleuchten. Zu dem Zeitpunkt noch von vielen skeptisch beäugt, entwickelt WE-EF auf dieser Basis das später patentierte One LED Concept (OLC®), das heute Stand der Technik in fast allen Straßenleuchten rund um den Globus, ist.

Mit Beginn der 2000er beginnt WE-EF an verschiedenen Standorten Schulungszentren, im WE-EF Jargon “Lightboxes”, aufzubauen.

Unterschiedlich in Größe, Form und Ausstattung, verfolgen aber alle das gleiche Ziel: zeigen, was Licht kann. Was man gesehen hat, vergisst man nicht. WE-EF Lightboxes gibt es heute in Bangkok, Melbourne, Sydney, Lyon und Neuendorf im Sande.

Zum Ende der ersten Dekade des neuen Jahrtausends, im Jahr 2008, zieht die Aluminium-Druckgießerei von Bispingen nach Neuendorf im Sande um – moderner, größer und entsprechend produktiver.

Weichenstellung Richtung Zukunft

2010 folgt die Gründung der Niederlassung Schweiz, WE-EF HELVETICA. Ein kleines Vertriebsteam kümmert sich seitdem intensiv um die Belange unserer Kunden und Partner vor Ort. Beharrlichkeit und Verlässlichkeit zahlen sich aus. Zwei, insbesondere wohl auch für die Schweiz, wichtige Erfolgsfaktoren. WE-EF hat verstanden.

Im Rahmen einer Lebenszyklusanalyse beginnt WE-EF 2013 Environmental Product Declarations (EPDs) zu erstellen und beschreibt somit quantitativ den umweltbezogenen Lebensweg seiner Leuchten von der Produktion über den Betrieb bis zum Recycling. Langlebigkeit und Energieeffizienz sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine effektive Ressourcenschonung: Eine Sichtweise, seit je verankert in der WE-EF DNA.

2014 eröffnet WE-EF LEUCHTEN in Bispingen ein modernes Büro- und Laborgebäude. Mit Ecken und Kanten, viel Glas und Beton und einer klaren, funktionalen Handschrift. Die Firmenzentrale der WE-EF Gruppe sagt viel aus über das Selbstverständnis bei WE-EF.

2015 bezieht WE-EF LUMIERE einen neuen Firmensitz vor den Stadttoren von Lyon. Das Wachstum machte den Umzug unabdingbar. Architektonisch anspruchsvoll, ein Gebäude ideal auf die Arbeitsanforderungen zugeschnitten. Auch der aktive Umweltschutz kommt nicht zu kurz: Ein Jahr später ziehen die ersten Bienenvölker auf das Werksgelände und bringen die Natur direkt an den französischen Unternehmenssitz, im Sommer grasen Schafe auf den Wiesen.

Im Jahr 2015 verstirbt der Firmengründer Wolfgang Fritzsche im Alter von 91 Jahren. Sein außergewöhnliches Wesen, sein Wirken auf Unternehmen und dessen Kultur spürt und schätzt man immer noch. Und die Initialen ‘W’ und ‘F’ prägen nach wie vor die Marke WE-EF.

Ende 2015 treffen die Familie Fritzsche und Mitgesellschafter der WE-EF Gruppe wichtige Weichenstellungen für die Zukunft des Unternehmens. Sie nehmen Verhandlungen über einen Beitritt zur schwedischen Fagerhult Gruppe auf, der Vertragsabschluss erfolgt 2017.

Im August 2018 beendet Thomas Fritzsche seine berufliche Karriere nach insgesamt 42 Jahren bei WE-EF, davon 36 Jahre in Thailand, und tritt als Managing Director von WE-EF LIGHTING Thailand zurück.

Im Jahr 2019 verstirbt Gisela Fritzsche im Alter von 96 Jahren in Bispingen in dem Haus, das einst die erste Werkstatt von WE-EF beherbergte. Sie wollte nie umziehen.

Willkommen in neuem Licht

WE-EF ist kein loser Verbund einzelner nationaler Unternehmen mit dem gleichen Namen. Wir sind eine Familie, eine Marke, weltweit.

One Family, One Brand – das ist das Motto, unter das WE-EF ab 2020 sein internationales Netzwerk stellt.

Fokus für die Aktivitäten der WE-EF Gruppe in Produktpolitik und Kommunikation sind die Unternehmenswerte Innovation, Funktionalität und Formensprache. Für uns bei WE-EF heißt das Verpflichtung zur Exzellenz bei allem, was wir tun. Das neue Corporate Design verbindet alle Elemente der Marke noch enger, rund um den Globus, für die gesamte WE-EF Familie.

Circa 500 Mitarbeiter arbeiten heute an sechs verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt verteilt für die Marke WE-EF. Sie alle sind die Basis, das Fundament, auf dem der Erfolg letztendlich beruht. Ihnen gelten Dank und Anerkennung. 1950-2020: 70 Jahre WE-EF. Herzlichen Glückwunsch! Stephan Fritzsche